Wie sehr liebe ich der Film Iwan der Schreckliche.
Lass mir solches Detail als die historische Glaubwuerdigkeit auslassen. Eisenstein ging im Gegenteil sehr frei mit den historischen Fakten um und stlisierte sein Bild Iwans heraus, eines Iwan, der alleine die Verantwortung fuer die historische Mission Russlands tragen muss. Ich werde mich nur dem Kunstbild anschauen.
Der Film hat die Aesthetik des Stummfilms; die Figuren stellen in jedem Augenblick ihre Emotionen und Absichten mit dem ganzen Koerper dar. Unterstuetz wird dies durch den meisterhaften aber exzessiven Einsatz von Licht und Schatten. Aber Iwan der Schreckliche ist kein Stummfilm. Doch die pathetischer Rede errinert an die theatralischen Declamation.
Ich werde den vollen Film nicht beschreiben, will nur einige Episoden erwaehnen.
Die Szene uber die Krankenheit des Iwans hat sich mir der Konfrontation von Jewfrosinja und Anastasia eingepraegt. Grosse, im schwarz gekleidete Bojarin Starizkaja errinert an einen Geier, besonders wenn sie tritt die Wiege des Dmitrij heran. Und die stumme Schlacht der Blicken der Freuen fuer die Stimme des Fuerst Kurbsky ist aehnlich dem Kampf gegen eigen Angel und einen Daemon fuer die Seele eines Menschen.
Die Bestattungsriten der Anastasia gleichen dem Kampf des Schwarzes gegen das Weiss, wo das Schwarz als Sieger hervorgingen ist. Die dunkele Kathedrale als ob das Licht der Kerzen absorbiert, und ein Sarg mit dem Koerper der Zarin ist einziger lichte Fleck. Mit dem Tod seiner gelibten Frau resignierende Iwan hoert seine Zweifel in den Woerten des Pimen, wer die Bibel liesst. Und die schwarze Masse der Opritschniki steht den Zaren um, ihn vom Licht abschedend, das hoellische Feuer der Fakeln bringend.
Ich habe gern die Schattenspiele in die Episode, im welcher der Zar einem Botschafter Anweisungen gibt. Der riesengrosse Schatten des Iwans erhebt sich ueber die des anderen Mannes.
Die Ovenspiele, der Festmahl des Iwans (oder der Orgie, auf der sich Fjodor Basmanov in prunkvollern Kleidern als Prinzessin geriert) und die nachfolgende Szene des Mord des schwachsinnigen Wladimirs - man muss den besser noch eimal sich sehen, anstatt ueber sie zu lesen. Die Woerter sind nicht genug. Deschalb erwaehne ich nur eine Episode, in der Wladimir die Oprichniki in die Kathedrale fuert. Er ist mit der Dunkelheit erschreckt und eine Vision ueber einen Moerder hat, aber sein stummer Schrei um Hilfe keine Antwort erhalt. Der Schwarze Fluss der Opritschniki als ob saugt ihn auf, ihn zum Tod entgegen zu bringende.
Der allerletzte. Ich habe der juenge Mikhail Kuznetsov so gern.